Direkt zum Hauptbereich

Revoluzzer sein …


… wollte ich immer schon.
Habe heute in einem Podcast, dem ich lauschte, den Satz gehört:

“Die größten Revoluzzer sind heutzutage die Menschen, die öffentlich glücklich sind.“

Tja, und was soll ich sagen: Ich bin gerade glücklich und das kam so:
Januar 2017, besser gesagt Ende Januar 2017 bin ich gestürzt, auf mein rechtes Knie und habe mir meinen rechten Arm schmerzhaft, sehr schmerzhaft verdreht. Es folgten Monate, in denen ich weder schmerzfrei laufen konnte, noch daran geglaubt habe, dass ich das jemals werde wieder können würde. Mein Arm wurde langsam besser. Doch was das Knie anbelangte, so sah ich mich schon mit einem Rollator meine Einläufe erledigen. Ja wirklich, ich hatte alle Hoffnung fahren lassen.
Ich humpelte, machte nur kurze Runden mit meinen Hunden, usw. Als es wieder einigermaßen ging, so etwa nach 6 Wochen, oder so, habe ich wieder angefangen in die Muckibude zu gehen, dort wo der Sturz stattgefunden hatte. Dort bin ich moderat Rad gefahren, weil das dem Knie gut tun würde. Irgendwann habe ich mich dann auch wieder auf das Laufband getraut, auf dem ich gestürzt bin. Mein Eindruck war der, dass mir das hilft.
Das mache ich nun in der Regel 3 x pro Woche, wenn es passt, doch mindestens 2 mal oder 1 mal. Auf jeden Fall habe ich, schon in der letzten Woche, eine Veränderung bemerkt, der ich aber nicht so richtig getraut habe.
Mein Sportstudio liegt in der 1. Etage, oder so und ich muss also ein paar Treppen hoch gehen, um dort hin zu kommen. Das ist mir in den letzten Jahren zunehmend schwerer gefallen und erst recht nach diesem Unfall.
Da war ich, für richtig lange Zeit, total unsicher auf meinen Füßen, vertraute meinen Beinen nicht mehr, usw., es war wirklich schlimm, den unsicher zu laufen ist schrecklich, so richtig schrecklich. Besonders im Wald hat mich das sehr gehindert einfach drauf los zu gehen, wie sonst immer, oder im Umgang mit Elmo, da war es erst recht sehr störend.
Auf jeden Fall hatte ich schon in der letzten Woche den Eindruck, dass ich leichter die Treppe zur Muckibude rauf komme und auch beim Treppenabstieg fühlte ich mich viel sicherer als noch Tage zuvor. Musste mich auch nicht mehr festhalten, wie bisher. In meinem Knie knirschte nix, alles schien gut und „normal“ zu sein.
Und nun heute!
Ich bin, für meine Verhältnisse, die Treppe fast raufgeflogen – war mein Gefühl und beim Abstieg, das gleiche Gefühl der Leichtigkeit – und ja, das hat mich glücklich gemacht. So richtig glücklich gemacht. Und gleich hole ich Elmo aus der Kita ab – mein Montag ist also perfekt!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ein fröhliches Osterfrühstücksei

Vor fast 5 Jahren habe ich diesen Blog angefangen zu schreiben. Damals hatte ich gerade die Diagnose Diabetes2 erhalten und ich wog 118,7 kg. In diesen vergangenen 5 Jahren ist eine Menge passiert, eine ganze Menge. Ich habe 15 kg abgenommen - das ist doch schon mal was, oder? Hatte vor 2 Jahren eine Krebsdiagnose und treibe seit Juli diesen Jahres wieder regelmäßig Sport. Meine beiden Hunde Jeannie und Negrita sind gestorben. Sie waren alt und Jeannie war ziemlich schwer krank.  Seit Juli 2020 habe ich kein Studio mehr, der Mietvertrag wurde nicht verlängert. Das war auch ziemlich traumatisch für mich.  Im letzten Jahr konnte wg. Corona meine Ausstellung " knappe70" nicht an meinem Geburtstag eröffnet werden sondern erst im Oktober. Seit Anfang Oktober 2021 hängen 2 Ausstellungen hier in Düsseldorf in der Park Kultur .  Ich habe aktuell ein umfangreiches PortraitProjekt beendet: " Das Göttlich Weibliche " und habe mit einem Neuen angefangen: " Sens

Zerbröselt

Am Vormittag rief meine gute Freundin Anju an und sie meinte, nachdem ich am Ende war mit meiner Leidensgeschichte, dass so ein Unfall für mich eine Bedrohung sei und somit alte Gefühle antriggern würde. Ja, sie hatte Recht, wurde mir schlagartig klar. Das Gefühl, mich verloren zu haben, nicht wirklich bei mir zu sein und diese unendliche Ratlosigkeit. Plötzlich verstand ich alles. Alles hatte nun einen Grund, den ich nun sehen und erkennen konnte. Was tat das gut. Was blieb, war die Frage, wieso das so schnell passieren konnte. Was? Dass ich von einem Moment der Normalität in eine Situation der existentiellen Bedrohung gerate - emotional - und nicht wieder genau spontan herausfinde. Es ist so, dass ich mich nun neu zusammensetzen muss, ist mein Eindruck. So, als wenn ich in tausend kleine Stücke zersprungen wäre, in der letzten Woche, nach dem Unfall. Ja, ich habe mich zerbröselt, mich verloren. Der Arm tut noch weh. Doch es scheint weniger zu werden. Ich habe den starken Wunsch nac